Taurus-Sternwarte Viecht

 

Über mich

Dr. Gero Rupprecht Bild 1, Bild 2.

Beruflicher Werdegang

Seit meiner Kindheit habe ich mich für Astronomie interessiert, und so war es nur selbstverständlich, daß ich mich während meines Physik-Studiums an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen auf Astronomie spezialisierte. In meiner Diplomarbeit, angefertigt an der Dr.-Remeis-Sternwarte in Bamberg, bearbeitete ich ein enges Doppelsternsystem mit Massenaustausch (SV Centauri) und in meiner Doktorarbeit beschäftigte ich mich, ebenfalls in Bamberg, mit weißen Zwergsternen, sozusagen mit dem "Friedhof der Sterne''.

Nach einem Abstecher in die Plasmaphysik (1984-1988 am Max-Planck-Institut für Plasmaphysik in Garching und 1986-1988 beim Joint European Torus (JET) in Culham/England) kehrte ich zur Astronomie zurück (wen sie einmal gepackt hat, den läßt sie nicht mehr los); ich arbeitete von 1988 bis 2019 bei der Europäischen Südsternwarte ESO in Garching an der optischen Instrumentierung verschiedener Teleskope in Chile. Dadurch war ich auch mehrfach zu Beobachtungen an unterschiedlichen Teleskopen auf den ESO-Observatorien La Silla (von 60cm bis 3,5m Durchmesser) und am VLT auf Paranal (8m).

Ich bin Mitglied der Astronomischen Gesellschaft (AG), der Internationalen Astronomischen Union (IAU), der European Astronomical Society (EAS), der Bayerischen Volkssternwarte Neumarkt e.V., beim Sternenfreunde Furth e.V. (Mitglied des Vorstands), der Vereinigung der Sternfreunde (VdS) und der Simon-Marius-Gesellschaft (SiMaG).

Tätigkeit bei ESO

Für das VLT habe ich den Bau der FORS1+2 Instrumente durch das VIC-Konsortium (Sternwarten Heidelberg, München und Göttingen) betreut. Die beiden Instrumente an den VLT-Teleskopen Antu und Kueyen waren seit 1999 bzw. 2000 im regulären wissenschaftlichen Betrieb, FORS1 ging nach 10 Jahren aktivem Dienst wie geplant Ende März 2009 in den Ruhestand. FORS2 ist immer noch im Einsatz.

Von 2000 bis 2003 betreute ich den Bau des hochauflösenden Spektrographen HARPS, (Genf, Obs. Haute Provence, Obs. Bern, Service d'Aeronomie, ESO-Garching und La Silla), der seit Herbst 2003 am 3,6m-Teleskop auf La Silla extrasolare Planeten aufgrund der von ihnen verursachten Änderungen in der Radialgeschwindigkeit ihrer Muttersterne sucht.

Seit Ende 2007 war ich verantwortlich für die Detektorsysteme der 24 Spektrographen des MUSE-Instruments (Sternwarten Lyon, Göttingen, Leiden, Potsdam, Toulouse, Zürich, ESO-Garching), das Anfang 2014 an VLT-Yepun in Betrieb gegangen ist.

Danach arbeitete ich an den Detektorsystemen mit, die ESO dem 4MOST Multiobjektspektrographen für das 4m-VISTA-Teleskop auf Paranal lieferte.

In den letzten Jahren vor meinem Ruhestand kümmerte ich mich um diverse übergreifende Themen, zum Beispiel die Schnittstellen zwischen den VLT-Teleskopen und ihren Instrumenten, Fragen der Sicherheit, Qualitätssicherung und vor allem des Projektmanagements.

Amateurastronomie und Öffentlichkeitsarbeit

Neben meiner beruflichen astronomischen Tätigkeit war mir auch immer die volkstümliche Astronomie und die Beobachtung mit Amateur-Teleskopen wichtig. Schon als Schüler trat ich in die damals neu gegründete Volkssternwarte Neumarkt/Opf und in die Vereinigung der Sternfreunde ein und bin nun auch Mitglied im Vorstand der Sternenfreunde Furth. Ich halte regelmäßig Vorträge z.B. an Volkshochschulen, Volkssternwarten und Planetarien. Auf Paranal oder La Silla verging kaum eine Nacht, in der ich nicht einfach nur mal draußen stand und mich unter dem unglaublich dunklen Südhimmel von den Wundern des Weltalls beeindrucken ließ. Und nun bin ich in klaren Nächten normalerweise in der Kuppel meiner Taurus-Sternwarte zu finden.

direktor - at - sternwarte-viecht.de

10.03.2025